Wie ungerecht: Da erkundigt sich das Büro des fürsorgenden Landesvaters, ob eine der Landestöchter vielleicht ein Alkoholproblem oder Männergeschichten habe und schon wird eine Staatsaffäre draus gemacht, als wäre der Erzbischof von Warschau persönlich am Werk gewesen.
Da verzichtet besagter Landesvater großzügig auf das Amt des allersupersten Superministers seit Oskar Lafotaine und erklärt sich sogar bereit, seinem Volk noch länger dienen zu wollen als Johannes Heesters seinem Publikum und schon wird von den undankbaren Untertanen wieder rumgepaulit.
Aber Vorsicht, liebe Bayern und Franken: Demnächst wird der mächtigste Posten der bundesdeutschen Fernsehräte-Republik frei. Und wer könnte ihn besser ausfüllen, als er – der sich immerhin für 90 Minuten als Kanzler der Herzen oder zumindest der Hochrechnungs-Fehler-Toleranzen fühlen durfte.
Wenn ihr nicht aufpasst und ER, den ihr nur noch ganz klein auf euren Wahlplakaten sehen wollt, gefragt wird, dann ist er – um mit ihm seine seine gestammelte Erfahrung aus unzähligen Kämpfen gegen politische Leichtmatrosen – einfach weg.
Wer soll dann dafür sorgen, dass München einen noch schöneren Transrapid als Shanghai bekommt, wer hält dann die Türken vor Wien oder anderen Außengrenzen der EU auf, wer trägt dann dafür Sorge, dass der Papst ein Bayer ist? Also überlegt‘s Euch!
Denn außer, dass er nicht gefragt wird (und so ungerecht kann die Welt nicht sein), kann ihn eigentlich nur noch eins von dem ihm gebührenden Sendeplatz fernhalten: Dass seine designierte Vorgängerin androht, ihn bei der Amtsübergabe als verspätete Retourkutsche mit dem Namen dieser ostdeutschen Person, von der er schon längst glaubte, sie in Wolfratshausen endgültig abgefrühstückt zu haben, anzusprechen …