Das ist wirklich ganz echt SuperPlus: Es gibt ein noch wirksameres Wundermittel gegen EU-Richtlinien die globale Erwärmung als Öko-Fahrkurse. Das auch vom ehemaligen SPD-Popbeauftragten empfohlene potentiell hochwählerwirksame Placebo heißt: Bio-Kraftstoff.
Das klingt nicht nur gut und irgendwie ökologisch, das hat auch nur positive Nebenwirkungen. Rapsdiesel und Maisbenzin sind die Lösung für den Hunger der Welt das weltweite Problem Übergewicht. Der tägliche Energiebedarf eines Menschen entspricht vollen 5 km Autofahrt. Es genügt tatsächlich das Doppelte der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der Erde, um sämtlichen Kraftstoff für Autos aus Mais, Raps, etc. zu gewinnen.
Und es müssen auch nur 80% der resultierenden Energie von Biokraftstoffen vorher in Form fossilier Brennstoffe in die Produktion gesteckt werden müssen. Bei diesem Klimaschonungs-Wirkungsgrad wird sogar das Perpetuum Mobile neidisch.
Nicht nur die deutsche Autoindustrie sondern alle EU-Bürger sollten dankbar sein, dass wie es der (möglicherweise demnächst CSU-Vorsitzende) Erwin Huber so treffend ausdrückte, die Deutschen nicht „zu einem Volk von Kleinwagenfahrern degradiert wurden.“ (Das mit der Degradierung ist vor allem für Fahrer historischer Opel-Modelle verständlich und soll heißen: Sie können auch weiter „Admiral“ statt „Kadett“ fahren.)
Nach dem UN-Klimabericht musste man ja schon befürchten, einigen Regierungsverantwortlichen könnten die Idee kommen, dass das von unbegrenztem Wachstum abhängige Geschäftsmodell der globalen Wirtschaft eventuell einige Kompatibilitätsprobleme mit dem Ort seiner Ausführung – einem Planeten mit prinzipiell begrenzten Ressourcen – hat.
Aber nein, Klimaschonung durch Biofuel beweist: begrenzte natürliche Ressourcen sind überhaupt kein Problem. Einfach ein paar dicke Löcher bohren, ordentlich Silikon rein und so die nährenden Brüste von Mutter Erde vergrössern …
(Hinweis: Absolut lesenswert ist das Interview mit dem OECD-Direktor Stefan Tangemann in der akutellen Zeit.)