Es ist nicht mehr zu leugnen: Die Nation isst sich dem Ende entgegen: Frittierfettschwaden ziehen durch die Straßen, Passivnaschen ist die Todesursache Nummer eins, das dicke Deutschland bringt die Erdachse ins Trudeln, übergewichtige Unterschichtler fressen den Autos das Getreide für den Biosprit weg. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Snackpausen am Arbeitsplatz geht in die Abermilliarden.
Die „Fit statt Fett“-Kampagne der Bundesregierung ist ein Anfang – aber seien wir ehrlich zu uns selbst: Auch mit gutgemeinten „Fettfrei“-Initiativen ist die Schlacht um die Gourmandie nicht zu gewinnen. Das Beispiel Rauchen zeigt: Freiwilligkeit bringt nichts. Der unmündige Bürger muss zu seinem Glück gezwungen werden. Oder hat Nordkorea etwa ein Fettleibigkeitsproblem? Eben.
Daher will ich meiner staatsbürgerlichen Verantwortung gerecht werden und stelle hier ganz umsonst einen Katalog geeigneter Zwangsmaßnahmen im Kampf gegen das Übergewicht zur Verfügung. Mit der ausdrücklichen Aufforderung an alle Volksvertreter, einfach in der Pause zwischen zwei Lobbyisten-Gesprächen die rigidesten Vorschläge aus meinem Aktionsplan „Aber bitte ohne Sahne“ in einen Gesetzesantrag zu kopieren.
So dürfte es kein Problem sein, bis zum Jahr 2010 wieder einen ausgeglichenen Nährstoff-Haushalt vorzulegen und der Eröffnung eines Übergewichtsverfahren durch die EU-Kommission zuvor zu kommen.
Mögliche Sofortmaßnahmen:
Ein vollständiges Verbot aller Kochsendungen im öffentlichen-rechtlichen und privaten Rundfunk.
Alle Kochbücher sind umgehend zu vernichten – Bei Zuwiderhandlung drohen bis zu fünf Jahre Haft bei Wasser – aber ohne Brot.
Essen und Trinken in Bundesbehörden wird untersagt.
Der persönliche Speiseplan jedes Bürgers ist bei seiner Krankenkasse einzureichen und von dieser zu genehmigen.
Magersüchtige erhalten einen 80%-Nachlass auf ihre Krankenkassen-Beiträge („Bulimie-Bonus“).
Umstellung der Schulspeisungen auf Reiswaffeln, des christlichen Abendmahls auf Esspapier.
Gewichtskontrollen bei Ein- und Ausreise auf allen Flughäfen, Bahnhöfen und sonstigen Grenzübergängen.
Längerfristige Maßnahmen:
Jährliche Volkswiegung aller Bundesbürger.
Der Body-Mass-Index wird Grundlage zur Berechnung der Einkommensteuer („Bauchumfangs-Progression“).
Sämtliche Gaststätten sind in Nicht-Esser-Restaurants umzuwandeln.
Die Nahrungsaufnahme wird auf allen öffentlichen Plätzen untersagt. Eine Ausweitung des Verbotes auf Privaträume sollte erwogen werden.
Zur weiteren Gewährung der deutschen Staatsbürgerschaft ist die Teilnahme an Fastenkursen sowie der Nachweis profunder Diät-Kenntnisse notwendig. (Wichtig: Gilt auch für Mitbürger ohne Migrations-Hintergrund!).
Polizei und Geheimdienste erhalten umfassende Befugnisse zur Online-Durchsuchung von Kühlschränken.
Fressprediger und Kalorienbombenleger jeglicher Nationalität können ohne weitere Angaben von Gründen sofort ausgewiesen werden.
Die mit Fingerabdruck und Genprofil personalisierten Supermarkt-Rechnungsdaten müssen für mindestestens 10 Jahre aufbewahrt werden.
Erhöhung der Pendlerpauschale auf 1,37 €/km sofern der Weg zum Arbeitsplatz mindestens 30 Km beträgt und nur zu Fuss zurückgelegt. (Zum Nachweis bitte die benutzten Blasen-Pflaster mit der Anlage F der Steuererklärung einreichen.)
Und wenn das alles erst gewirkt hat, können wir das nächste Problem für die Volksgesundheit angehen: Die Wasserbäuche.