Sehr geehrte Frau Dr. Angela Merkel,
Sie wollen ja nun Ehrensenf Konkurrenz machen. Beim ersten Mal hat’s noch nicht so ganz geklappt. Aber Ihr Versuch, über andere Wege als dem Dienstweg oder “Sabine Christiansen” mit dem Bürger (also u.a. mir) in Kontakt zu treten, ist natürlich begrüßenswert. Daher ein paar kleine Anregungen, wie der nächste “Merkelsenf” noch würziger werden kann:
1.) Neue Medien sind mehr als alte Phrasen auf einem anderen Vertriebsweg. Deswegen heisst es ja “Podcast” und nicht “wöchentliche Neujahrsansprache.”
2.) Wo “Die Kanzlerin – direkt” draufsteht, sollte auch “direkt” drin sein. Also das nächste Mal das Redaktionsteam in die Kneipe schicken, die Fototapete (resp. die Bluescreen) im Schlafzimmer lassen, den Teleprompter wieder Herrn Köhler zurückgeben und sich mit Laptop und Webcam in den Garten setzen. (Falls keine Webcam vorhanden, kann sicher das Pergamon-Museum aushelfen.) Und dann entspannt drauf los plaudern. (Schließlich ist jemand der sich schneller entspannt, ja besser als jemand, der sich nicht so schnell entspannt…)
3.) Den albernen Vorspann kann der Praktikant auf seiner Homepage veröffentlichen, aber Sie, Frau Bundeskanzlerin, brauchen den doch wirklich nicht: Dass sie Münte und Bono kennen, hätten wir Ihnen auch so abgenommen. Und die Bussi-Bussi-Szenen mit Monsieur Chirac sollten Sie sich für einen Gastauftritt in einer “Kir Royal”-Fortsetzung aufheben.
4.) Aber letztendlich kommt’s auf den Inhalt an. Und da könnten Sie sich ja mal bis nächste Woche in aller Ruhe überlegen, ob Ihnen nicht vielleicht noch ein anderes Thema als Kaffee-Kränzchen mit Klinsi einfällt. Vielleicht irgendetwas, das mit Politik zu tun hat…
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Bernd N.